Wie beeinflussen Klimageräte den Coronavirus?
Verbreitet die Klimaanlage das Virus?
Klimaanlagen stehen in Verdacht, die Verbreitung des Coronavirus zu unterstützen. Ursächlich war eine Infektionskette in einem fünfstöckigen Restaurant in Guangzhou, China. Beim Restaurantbesuch infizierten sich neun Personen mit dem Coronavirus, obwohl sie nicht am selben Tisch saßen und untereinander keinen Kontakt hatten. Das Restaurant besitzt keine Fenster, die Belüftung erfolgt über die Klimaanlage. Laut Forschern ging die Infektion von einer Person aus. Sie gehen davon aus, dass die Klimaanlage die Viren durch den Luftstrom verbreitet. Generell wird das Virus via Tröpfcheninfektion übertragen, seltener durch Schmierinfektionen.
» Mehr InformationenDer Bundesindustrieverband Technische Gebäudeausrüstung e. V. (BTGA) in Bonn dementiert die generelle Gefahr durch Klimaanlagen. Sie besitzen in der Regel eingebaute Filter, die verhindern, dass der Luftstrom die Tröpfchen weiterträgt. Um das Risiko einzuschränken, empfiehlt sich laut BTGA das Lüften der Räume mit hohem Außenraumanteil und reduzierten Umluftanteilen. Das Umweltbundesamt (UBA) unterscheidet zwischen verschiedenen Klimaanlagen. Eine regelmäßige Wartung sowie eine gute Belüftung der Räume senkt laut Umweltbundesamt (UBA) das Infektionsrisiko. Gleiches gilt bei der Klimaanlage im Auto. Verzichten Sie auf Umluft und setzen Sie vor allem auf die Frischluftzufuhr. Von einer regelmäßig gewarteten Klimaanlage in einem einzelnen Raum geht nahezu keine Gefahr aus.
Physiker Roland Netz von der Freien Universität Berlin benennt die relative Luftfeuchtigkeit als wichtigen Faktor, wenn es um das Risiko einer Erkrankung im Zusammenhang mit Klimaanlagen geht. Es ist wichtig, dass die relative Feuchte nicht zu gering ist. Die infektiösen Tropfen schrumpfen durch eine höhere relative Feuchte weniger schnell und sinken schneller zu Boden. Eine geringe relative Feuchte trocknet die Schleimhäute aus. Das macht sie anfällig für Viren. Eine gute Klimaanlage transportiert Frischluft und filtert die Viren heraus. Zirkuliert durch die Klimaanlage abgestandene Luft, ist das eher nachträglich.
Hilft Durchzug gegen die Verbreitung des Coronavirus?
Nach dem Lockdown öffnen in vielen Bundesländern die Gastronomien. Die Bedrohung durch das Virus bleibt. Es verbreitet sich unsichtbar durch die Luft. Das ist vor allem in geschlossenen Räumen mit vielen Personen ein Problem. Virologe Christian Drosten schätzt den Außenbereich als relativ sicher ein, sofern die Hygienemaßnahmen und der Mindestabstand eingehalten werden. Hier weht der Wind das Virus weg. Anders sieht es im Innenbereich aus.
» Mehr InformationenTipp! Werfen wir einen Blick auf die Verbreitung des Virus. SARS-CoV-2 verbreitet sich durch die Luft. Das geschieht durch Husten, Niesen und teilweise durch das Sprechen. Die Ansteckung erfolgt durch eine Tröpfcheninfektion und über Aerosol-Partikel. Bei Letzteren handelt es sich um winzige Schwebepartikel. Nach derzeitigem Wissensstand ist das Risiko für eine Aerosol oder Tröpfcheninfektion gleich hoch. Zehn Prozent der Erkrankungen gehen laut Drosten auf eine Schmierinfektion zurück.
Drosten empfiehlt für den Durchzug-Effekt die Fenster weit zu öffnen, um den regelmäßigen Austausch der Luft zu gewährleisten. Im Innenraum sind die Abstandsregeln laut dem Virologen wichtiger als im Außenbereich. Die frische Luft hat laut Drosten einen Verdünnungseffekt. Er empfiehlt, einen Ventilator so zu platzieren, dass er die Luft nach draußen befördert. Im Innenraum entsteht ein Luftstrom, der verbrauchte Luft schnell herausleitet. Deckenventilatoren bieten ebenfalls einen förderlichen Effekt.
Der Ventilator als wichtiger Partner gegen Corona
Platzieren Sie den Ventilator richtig, leiten Sie die abgestandene Luft gezielt aus dem Raum heraus. Wichtig ist, dass niemand in Richtung Ventilator niest oder hustet. Auf diese Weise tragen Sie die Tröpfchen und Aerosole weiter. Sie erhalten Tisch-, Stand-, Säulen- oder Deckenventilatoren. Die Eigenschaften, Vor- und Nachteile entnehmen Sie der Tabelle. Ventilatoren eignen sich im Sommer, um die Hitze erträglicher zu gestalten. Sie bieten angenehme Erfrischung, senken die Raumtemperatur jedoch nicht. Ventilatoren erzeugen einen Luftstrom. Das Gerät saugt die Luft auf einer Seite an und bläst sie auf der anderen heraus. Dadurch erzielt der Ventilator eine Verwirbelung der Luft. Leiten Sie die Luft direkt nach außen, gelangt die Luft nicht erneut in den Raum. Die Viren werden nicht verwirbelt.
» Mehr InformationenVor- und Nachteile von Ventilatoren
- erzeugen Luftstrom
- günstig in der Anschaffung
- niedrige Betriebskosten
- flexibel einsetzbar
- verwirbeln Luft
- senken Raumtemperatur nicht
- laut
Tischventilator, Standventilator, Turmventilator und Deckenventilator – ein Vergleich
Tischventilator | Standventilator | Turmventilator | Deckenventilator |
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Tipp: Standventilatoren besitzen die höchste Leistungsfähigkeit und den größten Luftdurchlass. Dadurch eignen sie sich als Mittel zum Ableiten der Luft im Innenraum nach außen. Deckenventilatoren wirken sich ebenfalls positiv auf den Luftaustausch aus.